Der Meta-Konzern, bekannt für Plattformen wie Facebook und Instagram, hat angekündigt, künftig KI-Modelle mit den Beiträgen deutscher Nutzer zu trainieren. Wer das nicht möchte, muss aktiv widersprechen.
Wie Menschen müssen auch Künstliche Intelligenzen (KI) lernen. Dieses „Training“ erfolgt, indem KI-Systeme große Mengen an Texten, Bildern und anderen Daten analysieren. Meta arbeitet derzeit intensiv an einer neuen „Meta AI“, die sowohl Texte als auch Bilder generieren soll. Damit diese KI-Modelle auch gut Deutsch verstehen und nutzen können, plant Meta, Beiträge und Postings auf Facebook und Instagram zu verwenden.
Meta hat kürzlich – fast versteckt im Kleingedruckten auf Instagram und Facebook – angekündigt, dass die KI-Modelle nun auch mit den Postings deutscher Nutzer trainiert werden sollen. Dabei werden nicht nur Texte, sondern auch Fotos und deren Bildunterschriften genutzt.
Was passiert mit den Daten?
Während Meta versichert, dass bei einem KI-Training keine direkten personenbezogenen Daten gespeichert werden, ist es nicht völlig auszuschließen, dass sich in den KI-Modellen Informationen finden lassen, die Rückschlüsse auf einzelne Personen ermöglichen. Einige Nutzer könnten dies befürworten, andere wiederum wollen ihre Daten nicht für solche Zwecke freigegeben sehen.
Eine beruhigende Nachricht ist, dass private Nachrichten, die über WhatsApp oder den Facebook Messenger verschickt werden, nicht zum Training der KI verwendet werden. Diese sind Ende-zu-Ende verschlüsselt und bleiben somit privat.
Damit das KI-Training in Europa rechtlich möglich wird, passen sich die Datenschutzrichtlinien von Meta an die strengen europäischen Regelungen an. Insbesondere der neue „AI Act“ der EU spielt hierbei eine Rolle. Diese neuen Regeln sollen am 26. Juni 2024 in Kraft treten.
Wer dem KI-Training seiner Daten nicht zustimmen möchte, muss aktiv widersprechen. Meta hat jedoch keinen einfachen „Ablehnen“-Button integriert. Stattdessen müssen Nutzer ein Formular ausfüllen. Das Unternehmen beruft sich auf das „berechtigte Interesse“ als Rechtsgrundlage, wodurch eine explizite Zustimmung der Nutzer nicht erforderlich ist.
Das Web-Formular ist selbsterklärend. Neben dem Wohnort (wegen der Gültigkeit der Verordnung) und der E-Mail-Adresse musst Du auch eine Begründung angeben, warum Du nicht möchten, dass Deine Daten für das KI-Training genutzt werden.
Metas Entscheidung, KI-Modelle mit Nutzerdaten zu trainieren, wirft wichtige Fragen zu Datenschutz und Datensicherheit auf. Während einige Nutzer die Weiterentwicklung der KI-Technologie unterstützen, möchten andere ihre Daten vor unkontrollierter Nutzung schützen. Es ist wichtig, dass Du Dich über Deine Rechte informierst und aktiv wirst, wenn Du der Nutzung Deiner Daten widersprechen möchtest.