Das Abo-Modell für Facebook und Instagram: Was für Werbetreibende jetzt wichtig ist

von
Laura Stöckel
10/10/2024
Bildschirm mit Facebook und Instagram App

In einer bedeutenden strategischen Wendung hat Meta, der Dachkonzern von Facebook und Instagram, ein neues Abo-Modell für beide Plattformen in Europa eingeführt. Diese jüngste Entwicklung gibt den Nutzern die Wahl zwischen zwei Optionen: einer werbefreien Nutzung gegen eine monatliche Gebühr oder der Fortführung der kostenlosen Nutzung mit personalisierter Werbung. Wir fassen zusammen, was die Änderungen auf sich haben und welche Auswirkungen sich für Werbetreibende ergeben.

Kostenstrukturen im Überblick

Die monatlichen Abo-Gebühren variieren je nach Abschlussort. Ein Abo über den Browser kostet 9,99 Euro, während Nutzer über iOS oder Android in der App 12,99 Euro monatlich bezahlen müssen. 

Bis zum 1. März 2024 haben Nutzer die Möglichkeit, ein Abo zu einem Pauschalpreis für alle verknüpften Accounts abzuschließen. Ab März 2024 wird jedoch jeder Abo-Nutzer, der bislang noch kein Abo abgeschlossen hat, für jeden Account einzeln zahlen müssen, wobei zusätzliche Accounts mit sechs bis acht Euro monatlich zu Buche schlagen.

Wie kommt es zu dieser Neuerung?

Die Einführung dieses Abo-Modells ist eine klare Reaktion auf die verschärften Datenschutzanforderungen in Europa. Gerichtsurteile und regulatorische Entscheidungen haben betont, dass die Zustimmung der Nutzer zur Verwendung ihrer Daten für personalisierte Werbung zwingend erforderlich ist.

Was bedeutet das Abo-Modell nun für Werbetreibende?

Die Einführung des neuen Abo-Modells bei Facebook und Instagram kann verschiedene Auswirkungen auf Werbetreibende haben.

  1. Weniger Sichtbarkeit für bezahlte Werbung: Da Nutzer die Option haben, für ein werbefreies Erlebnis zu bezahlen, könnten einige von ihnen diese Option wählen. Dies kann zu einer geringeren Sichtbarkeit von bezahlten Anzeigen führen, insbesondere wenn viele Nutzer das Abo-Modell annehmen.

    Das bedeutet, dass der Content für bezahlte Reichweite qualitativ noch hochwertiger und passgenauer sein muss, als zuvor.

  2. Notwendigkeit zur Anpassung der Werbestrategie: Werbetreibende müssen möglicherweise ihre Strategien anpassen, um weiterhin eine effektive Reichweite zu erzielen.

    Wie sieht dieser Ansatz in der Praxis aus? Cross-Marketing-Aktivitäten spielen dabei eine sehr große Rolle. Es ist wichtig, Social Media Ads nicht nur isoliert zu betrachten, sondern in den Kontext des gesamten Onlinemarketing-Auftritts zu setzen. Alle relevanten digitalen Kanäle sollten miteingebunden werden, um weiterhin erfolgreich zu bleiben. Von organischem Content auf Meta bis zur SEO-optimierten Website, Google Anzeigen, Newsletter und Co.
  3. Bessere Zielgruppenausrichtung für zahlende Nutzer: Werbetreibende können von zahlenden Nutzern profitieren, da diese personalisierte Werbung akzeptieren. Das kann die Effektivität von Anzeigen erhöhen, die sich bewusst für die werbefreie Version entschieden haben. 

Fazit

Die Einführung des Abo-Modells bei Facebook und Instagram markiert eine wegweisende Veränderung. Nutzer haben nun mehr Entscheidungsfreiheit, während Werbetreibende vor der Herausforderung stehen, sich anpassen und kreativ reagieren zu müssen, um die sich wandelnde Social-Media-Landschaft erfolgreich zu navigieren. Diese Dynamik wird zweifellos weitreichende Auswirkungen auf die Interaktionen und Beziehungen zwischen Nutzern und Marken haben, und es bleibt spannend zu sehen, wie sich diese Entwicklungen in den kommenden Monaten entfalten werden.